HSV Frechen

HSV Kompakt – Die Spielberichte vom Wochenende(21./22.9)

Samstag 21.09.2019

 

PSV Köln II – 2. Damen 23:24(12:10)

 

Einen erfolgreichen, aber nervenaufreiben Start in die neue Verbandsligasaison feierten am vergangenen Samstag die zweiten Damen beim Gastspiel in Köln. Gegen den motivierten und stark aufspielenden Aufsteiger PSV Köln II agierte man von Beginn an sehr nervös und leistete sich viele technische Fehler im Angriff. Dadurch kamen die Damen von Ouassim Trabelsi und Dustin van Impel nicht in den nötigen Spielfluß und es entwickelte sich eine zähe Nummer. Defensiv stand man dagegen recht kompakt und konnte dadurch verhindern, dass die Gastgeber sich klarer absetzen konnten. „Wir waren in der ersten Hälfte offensiv nicht auf der Platte und standen uns viel zu oft selbst im Weg. Technische Fehler führten dazu, dass die Mädels keine Sicherheit ins Spiel bekamen“ analysierte van Impel nach der Partie. Auch nach der Halbzeit sah es zunächst überhaupt nicht nach einem Erfolg aus, da die Kölner Damen besser aus der Kabine kamen und sich teilweise mit vier Toren absetzen konnten. Die Frechener Moral war jedoch intakt und man kämpfte sich mit viel Willen und Leidenschaft zurück ins Spiel. Offensiv kam man nun etwas besser ins Spiel und konnte beim 21:21(55.) erstmals ausgleichen. Zwei schnelle Tore im Anschluss führten zum 22:24, eine Minute vor Schluss kam PSV auf 23:24 ran. Der Endstand wurde jedoch hartnäckig verteidigt und man durfte sich nach 60 anstrengenden Minuten über einen knappen Sieg freuen. „Wir nehmen den dreckigen Sieg zu Beginn gerne mit und freuen uns über die ersten zwei Punkte. Wir haben nie aufgegeben und an uns geglaubt. Ich hoffe der Sieg gibt den Mädels Auftrieb, so dass wir uns nun intensiv auf das Heimspiel gegen Roetgen vorbereiten können“ so Trabelsi.

Frechen: Jule Kaschel(TW), Sophie Dirler(7), Vivian Schaaf(7/5), Carolin Kloubert(2), Lisa Jaworek(2), Lika Schielke(2), Annika Luig(2), Lisa Bsdurek(1), Sandra Born(1), Jana Braun, Sandra Witzel, Kathrin Luh, Natalie Wilm

PSV: Broeckers/Richter(beide TW), Schnepp/Scherer(je 4), Erfkamp/Quent(je 3), Ganser/Raue(je 2), Winkelmann/Blasberg/Liekenbrock/Telgenkämper(je 1), Gerdener(1/1)

HC Gelpe/Strombach – 1. Damen 41:28(19:13)

 

Deutliche Niederlage zum Saisonauftakt.

„So habe ich mir unser 1. Spiel in der Regionalliga nicht vorgestellt“ bilanzierte ein enttäuschter Tobias Marquardt nach dem Spiel gegen den HC Gelbe/Strombach. 13 Tore sprechen eine deutliche Sprache, „das spiegelt aber keineswegs den gerechten Leistungsunterschied zwischen den beiden Mannschaften wieder“, ergänze der Frechener Trainer nach der Partie.
Doch der Reihe nach:
Voller Vorfreude und Enthusiasmus startete der Neuaufsteiger in das erste Regionalligaspiel der Saison. Nach gutem Beginn und schön herausgespielten Toren gingen die Frechenerinnen mit 4:2 in Führung. Unerklärlicherweise schlichen sich dann immer mehr Konzentrations- und Abspielfehler in das Spiel der Gäste ein. Vielleicht bedingt durch den Ausfall von Rückraumshooterin Selina Reitmeier, die sich nach wenigen Spielminuten das Kreuzband riss und somit nicht nur dieses Spiel, sondern die restliche Saison von Außen anschauen muss. In Folge konnte sich der Gastgeber kurzzeitig auf 10:6 absetzen, Frechen egalisierte den Vorsprung jedoch postwendend durch eine starke Einzelaktion der gut aufgelegten Sandrina Möll zum 11:11. Die sonst sehr sichere 7 Meter Schützin Cara Dillo scheiterte vom Punkt, die Abwehr wackelte und der Spielaufbau wurde immer wieder durch Abspielfehler unterbrochen. In Folge konnte sich Strombach zur Halbzeit erneut auf 19:13 absetzen.
In der Halbzeit appellierte Kapitänin Tine Stabauer an den Kampfeswillen ihrer Mannschaft, schritt mit gutem Beispiel voran und konnte direkt nach Wiederanpfiff mit einem ihrer sechs Treffer glänzen. Bis zur 40. Minute konnte Frechen wieder Schritt halten. Über schön herausgespielte Tore und einer nun kompakter stehenden Abwehr, angetrieben von Abwehrchefin Laura Dombrowski, auf 22:19 weiter verkürzen.
Was nun passierte ist unerklärlich. Das Team von Trainerin Meike Neitsch profitierte fortan von der Unachtsamkeit der Gäste und konnten von 26:21 über 30:22 entscheidend davon ziehen. Auch das Team Time Out von Tobias Marquardt brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Vorentscheidung war gefallen, Frechen hatte nichts mehr entgegenzusetzen und wurde ein ums andere Mal ausgekontert. Das sonst so starke Umschaltverhalten von Abwehr auf Angriff fand nicht mehr statt, Pässe landeten im Seitenaus und die Bälle wurden dem Gegner direkt in die Arme gespielt. Auch die in der ersten Phase stark haltende Meike Beschoten war dabei machtlos. Tine Stabauer und Svenja Behrens trafen, Helen Sulprizio konnte dank schöner Einzelaktion nochmal auf sechs Tore verkürzen (53.), ehe sich Strombach in den erneuten Torrausch spielte und die Partie mit 41:28 für sich entschied.
Es hätten viele Komponenten stimmen müssen, um beim starken Gastgeber etwas Zählbares mitzunehmen, doch leider erwischte der letztjährige Oberligameister einen gebrauchten Tag. Durch den Ausfall von Selina Reitmeier und die angeschlagene Alina Cartus fehlten die „einfachen“ Tore aus dem Rückraum. Ohne Mut und die nötige Konzentration standen die Frechenerinnen ein ums andere Mal wie die Maus vor der Schlange.
Auch wenn man mit der deutlichen Niederlage nicht gerade herzlich in der Nordrheinliga empfangen wurde: an einem guten Tag muss man sich auch als Aufsteiger nicht verstecken, (dies zeigten gute Resultate aus der Vorbereitung) nur leider war der 21.09 keiner…Schwerwiegender als die deutliche Niederlage wiegt jedoch der Ausfall von Selina Reitmeier, die neben der Langzeitverletzten Julia Küffner, die zweite Rückraumspielerin ist, die die komplette Saison ausfallen wird.

Frechen: Maike Beschoten, Svenja Rösgen (n.E.), Tine Stabauer (6), Laura Dombrowksi (5), Sandrina Möll (5), Svenja Behrens (5/3), Marie Nieswand (3), Helen Sulprizio (2), Alina Cartus (1), Cara Dillo (1/1), Leonie Börner, Selina Reitmeier, Julia Kohnke

Strombach: König/Schmidt(beide TW), Szakacs (8), Schmitt (7), Mylenbusch (7/1), Henn (4), Laven/Eisenbach (je 3), Ranke/Frackiewicz/Blumberg/Reichert/Schneider (je 2)

 

Sonntag 22.09.2019

 

1. Herren – SR Aachen 30:28(13:22)

 

Am Ende kannte der Jubel bei den ersten Herren des HSV Frechen keine Grenzen mehr! Ausgelassen feierte man den 30:28 Erfolg über Aachen, wusste dennoch nicht so recht wie man die 60 Minuten zuvor einordnen sollte. „Ich muss lange zurückdenken, dass wir ein fast totgesagtes Spiel noch gedreht haben. Ich muss das erstmal in Ruhe sacken lassen, freue mich aber über die unglaubliche Moral der Truppe“ war Coach Frank Rösgen nach dem Spiel restlos bedient. Und dies auch zurecht, da die Frechener Werfer eine Halbzeit zum Vergessen an den Tag legten. Die jungen, technisch versierten und motivierten Gäste aus Aachen durften mit den HSV‘lern in Hälfte eins nämlich machen was sie wollten. Die Frechener Werfer fanden überhaupt nicht ins Spiel und präsentierten sich vor allem defensiv löchrig wie der beste Schweizer Käse der Welt. Aachen schaltete und waltete nach Belieben, kam gefühlt immer über den starken Kreis zum Erfolg und führte nach 10 gespielten Minuten mit 3:10 und hatte alles im Griff. Frechen agierte auch offensiv nicht gut genug, fand aber im Verlauf der ersten Hälfte zumindest hier besser ins Spiel. Dennoch ging es mit einer 13:22 Hypothek in die Kabinen. Dort fanden Coach Rösgen offenbar die richtigen Worte und man schmiedete scheinbar einen mysteriösen Pakt mit den eigenen Torpfosten. Diese sollten für den HSV goldwert werden und für Aachen zum Alptraum. Die Gäste kamen durch ein nun deutlich aggressivere Deckung der Frechener nicht mehr komplett blank zum Wurf, scheiterten aber mit gefühlt 10 Würfen am Frechener Torpfosten. Dies führte dazu, dass bei Frechen Hoffnun aufkeimte, zumal man offensiv nun auch besser und druckvoller agierte und so folgerichtig sukzessive verkürzen konnte. Über 17:23(34.) und 20:24(40.) war man mit dem 23:24(45.) wieder voll im Spiel und bekam nun Oberwasser. Die Gäste waren nun sichtlich nervöser und ließen zu, dass das Spiel wieder offen war. Beim 27:26(52.) war Frechen erstmals in Führung und es entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Zwei Minuten vor dem Ende führte Frechen mit 29:28 und bekam 40 Sekunden vor dem Ende einen 7m zugesprochen. Diesen verwandelte Tobias Marquardt eiskalt zum umjubelten 30:28 und man sicherte sich damit einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg! „Das war heute eine unfassbare Aufholjagd und ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich selbst aus dem Sumpf gezogen haben. Wir wissen aber auch, dass wir heute das nötige Glück auf unserer Seite hatten und müssen nun zusehen, dass wir uns gegen Merkstein von Beginn an anders präsentieren“ legte Frank Rösgen den Fokus bereits auf die nächste Partie.

Frechen: Yannik Scholl/Milan Bremm/Daniel Wardzinski(alle TW), Tobias Marquardt(8/3), Henry Geertsen(7), Jannik Schnepf(4), Niko Schleining(3), Wolfram Götz(3), Tobias Grings(2), Fabian Förster(2), Marvin Beer(1/1), Gundolf Götz, Jonas Priel, Jirko Börsch

Aachen: Schroif/Kreutzer(beide TW), Schnalle(7/1), Kepp(5), Korsten(4/1), Fiedler(3), Wigger/Kleffmann/Zweifel/Pohl(je 2), Rietz(1), Bilo

3. Damen – Longericher SC 19:18(9:7)

 

Einen knappen Erfolg feierten am Sonntagnachmittag die dritten Damen im Heimspiel gegen Longerich. Grundlage für den Sieg war eine konzentrierte Abwehrleistung, die man von Beginn an zeigte. Über eine kompakte 6:0-Deckung kam man zu vielen Ballgewinnen und ließ nur wenig Offensivpower der Gäste aus Köln zu. Leider tat man sich offensiv ebenfalls schwer gegen die Longericher Abwehr und zeigte im Abschluss leider nicht immer Nehmerqualitäten. Da man sich jedoch auf die starke Deckung verlassen konnte, war die knappe 9:7 Führung zur Pause nicht unverdient. Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste dann besser in die Partie und nutzten die sich häufenden Unachtsamkeiten in der Frechener Defensive geschickt aus. Frechen tat sich im Angriff weiterhin schwer, da man im Angriff zu viele freie Chancen nicht zu nutzen wusste und entweder an sich selbst oder der Gästetorhüterin scheiterte. Dadurch blieb das Spiel bis zum Schluss offen und spannend. Mit viel Kampfgeist und Teamspirit konnte man den knappen Vorsprung bis zum Schluss verteidigen und sicherte sich dadurch die ersten zwei Saisonpunkte. „Wir haben es heute unnötig spannend gemacht, weil wir im Angriff etliche Dinger nicht gemacht haben. In der Kreisliga dürfen wir uns so einen Chancenwucher einfach nicht erlauben. Das geht nicht immer gut. Wir werden daran arbeiten“ fand Coach Daniel Wardzinski auch mahnende Worte nach der Partie.

Frechen: Vio Kern/Sonja Förster(beide TW), Erika Reinhardt(6), Michelle Langen(3), Simone Fetten(2), Sabrina Poschen(2), Pia Krämer(2), Sandra Born(1), Carolin Kloubert(1), Hannele Standberg(1), Annika Luig(1), Marcella Vogel, Judith Dahmen, Franziska Deters

Longerich: Lang(TW), Correns(7/2), Schneider(5), Tillmann(2), Niggenaber/Engel/R. Schlüter/Frank(je 1), A. Schlüter

 

2. Herren – HC Cologne Kangaroos 31:24(13:9)

 

Die ersten zwei Saisonpunkte feierten am Sonntagabend die zweiten Herren des HSV Frechen, die die Gäste der HC Cologne Kangaroos zu Gast hatten. Gegen die robusten Gastgeber fand man schleppend ins Spiel und tat sich vor allem offensiv schwer ins Spiel zu kommen. Man agierte oftmals zu nervös, fand nicht die richtigen Laufwege und schloss zu oft überhastet ab. Verlassen konnte man sich dagegen auf die eigene Defensive, die sehr agil agierte und die Gäste zu langen Angriffen zwang. Dennoch schaffte man es nicht sich klarer abzusetzen und so ging es nur mit einer 13:9 Führung in die Kabinen. „Wir waren offensiv zu fahrig und haben zu selten den Druck von rechts nach links weitergetragen. Man hat gemerkt, dass wir so noch nie zusammen gespielt haben“ war sich Co-Trainer Stefan Wassong nach der ersten Hälfte sicher. In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild. Frechen lag in Führung, verpasste es aber immer wieder sich klarer abzusetzen. Die weiterhin galligen Gäste schafften es nun vermehrt sich offensiv durchzusetzen und ließen dadurch nicht locker. Frechen spielte offensiv weiter zu kompliziert, schaffte es aber durch gute Einzelleistungen von Leon Derakhshani und den bärenstarken Manuel Wansart offensiv erfolgreich zu sein. Mit zunehmender Spieldauer ließen die Kräfte bei den dezimierten Gästen nach und Frechen baute die Führung am Ende aus. Nach 60 Minuten durfte man sich über den verdienten 31:24 Erfolg freuen und bereitet sich nun auf das Auswärtsspiel in Köln gegen MTV vor. „Heute war nicht alles Gold was glänzt, aber das war zu erwarten. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir einige Spiele brauchen werden um uns zu finden. Wir haben heute gegen einen unangenehmen Gegner gepunktet und sind damit auch zufrieden“ so Schleining.

Frechen: Thomas Kutscher/Alex Koep(beide TW), Manuel Wansart(10), Tim Foerst(6), Leon Derakshani(5), Michel Okunneck(5/5), Grischa Arndt(3), Kevin Walter(2), Christian Kaltwasser, Dominik Förster, Benjamin Ritterbach

Kangaroos: Berger/Michalke(beide TW), Laier(11/2), Waver(6), Michel(4), Fe. Mohr(2), Lohoff(1), Dietrichkeit, Fr. Mohr